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Das Gebet einer Gnade suchenden Seele

 

 

Vater im Himmel, du hast mich geprüft und ich habe kläglich gekämpft.

 

Ich habe gesündigt und du hast mich immer vor größerem Schaden bewahrt.

 

Mehrmals fühlte ich mich dem Tode nahe und du hast mich wunderbar gerettet.

 

Vielfach habe ich gefehlt und du warst mir trotzdem gnädig.

 

Ich habe die Liebe verschmäht und du hast die Folgen zugelassen.

 

Ich habe die Liebe gesucht und du hast mich getröstet.

 

Oft war ich ungerecht, lieblos und unentschlossen und du hast mich doch herausgeführt.

 

Der Schrei nach deinem Erbarmen ließ mich Wunder erleben.

 

Deine Gnade habe ich nie und nimmer verdient, du hast aber trotzdem getragen.

 

Schon immer hast du mich geliebt, oh wie lange hat es gewährt, bis ich deine Liebe bewusst fühlen und begreifen lernte.

 

Vater vergib mir, denn ich bin nicht würdig. Schenk auch Erbarmung, dass die Verletzung mir vergibt. Nochmals zurückgehen, um im menschlichen Leben mich zu bewähren möchte ich nimmer mehr müssen.

 

Führe und leite mich von einer Sphäre in die andere. Ziehe mich aus der Materie, dorthin wo diese sich auflöst, in deinen Himmel des Geistigen.

 

Lass mich eilen in das Land des Friedens und der Liebe und der Ruhe.

 

Ziehe mich mit deiner Liebe wie ein Magnet und zeige mir deine Gnade, denn deine Liebe, deine Gedanken und deine Wege sind wunderbar.

 

Zeige mir den Himmel und die nimmermüden Arbeiter im Tun der Nächstenliebe an den Menschen.

 

Lasset mich auch helfen, damit der Himmel des Friedens, der Freude und der Liebe mich wie ein Wall umgibt, und in einem immer größeren Kreis aus meiner Mitte mich aus deiner Liebe erwärmt; denn deine Engel sagen zu mir: „Habe Mitleid und tue Gutes alle Zeiten.“

 

Gott, du Urkraft, unser Vater, du bist die wärmende Liebe und wer in deiner Liebe bleibt, der bleibt in dir.

Lieber Christus und Freund meiner Seele: Deine Liebe möchte ich hier oben immer und ewig suchen.

 

Guter Vater, lass mich am Ende Christus sehn und in deiner Nähe Wohnung beziehen, gib mir Ruhe, Frieden, Freude, Dankbarkeit, Liebe und tiefe Demut zu deiner Allmacht, in allen Zeiten.

 

Lasst mich singen von Ewigkeit zu Ewigkeit: Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung derer ich nicht wert. Amen.

 

 

Die Einstellung einer solchen Seele setzt voraus, dass sie willig Bereitschaft zeigt, rückwärts ihre Vergangenheit kritisch zu betrachten und ihre Fehler und Unvollkommenheiten erkennt und bewertet.

Das falsche Tun auf der Erde bedauert sie und bittet demütig um Erbarmung. Wenn die Eigenliebe so groß ist, dass man eigene Fehlentscheidungen und sündhaftes Handeln nicht ansehen will, denn Schuld sind immer nur die Anderen, dann verharrt die Seele wie schon so oft zitiert im Stillstand! Bleibt die Seele lange Zeiten in diesem Zustand, dann werden diese lange Zeiten als Verdammnis in Ewigkeit verstanden. Diesen Zustand nennt man dann auch Hölle!

Zur Auferstehung sagt Jesus: „In der Auferstehung werden sie weder freien noch sich freien lassen, sondern sind gleichwie die Engel Gottes im Himmel.“ (Matthäus 22:30)

Christus beschreibt die Auferstehung mit einem besonderen Zustand: „Sondern sind wie Engel im Himmel.“ Ein anderes Wort für Auferstehung lautet Verjüngung. Wenn wir uns verjüngen, ein geistig reines und unbeflecktes jugendliches Aussehen haben, ja dann sind wir wie die Engel Gottes. Wenn sie dann wie Engel sind, dann wirken sie auch wie Engel. Weiter heißt es im Johannesevangelium, dass die in den Gräbern (die verstorben sind) sind, werden hervorgehen, und die Gutes getan haben, werden dann zur Auferstehung des Lebens gelangen. (Johannes 5:28-29) Gemeint ist, Gutes zu tun alle Zeiten, im Fleisch und im Geist! Nur, wer schon im Fleisch Gutes getan hat, der wird auch in der Ewigkeit Gutes wirken. Dies ist für die Seele kein Neuland, sondern gelernte Übung. Wenn nicht, dann ist es oft so: Wie der Baum fällt, so liegt er.

In dem Gebet hält die Seele eine Rückschau und bittet um Erbarmung. Sie sehnt sich nach der göttlichen Wärme und Geborgenheit. Menschen in einem Nahtod-Erlebnis haben solche oder ähnliche Erlebnisse. Die Autorin Mally Cox-Chapman schildert u. a. das Erleben einer Frau Namens Linda, die nach einem Verkehrsunfall auf ihren geschundenen Körper schaute und schnell in „die Luft“ gehoben wurde.

„Linda schildert verschiedene Formen der Liebe. Da gibt es die Liebe, die zur Vergebung führt, nachdem Linda Rückschau auf ihr Leben gehalten hat; sie lernt, über sich selbst nachzudenken und sich zu verzeihen. Dann gibt es die Gemeinschaft und Freundschaft, die aus Liebe entsteht; dafür stehen die vielen Menschen, die zum Feiern eintrafen. Und letztendlich gibt es die Liebe, wie sie das Höchste Wesen ausstrahlt und die sie bedingungslos umfängt. Von allen Eigenheiten des Himmels sind sich die „Wissenden“ der Liebe am sichersten.“[1]

Nach der Rückschau kommt die Bewertung, dann die Reue und schließlich betrachtet man die eigenen guten Werke, und darf sich dann auch selbst vergeben. Nur, die einzelnen Schritte sind einzuhalten! Wenn die guten Werke nicht zu finden sind, wie kann sich dann eine solche Seele selber vergeben? Deshalb ist es besser, wenn uns schon hier gegenseitig die Verletzungen vergeben werden und wir auch Mitleid haben! Was man hier bereinigen kann, das braucht man in die andere Welt nicht hineinschleppen. Vater vergib mir, wie ich bereits vergeben habe, ist das oberste Ziel! Die von Linda geschilderte Feier ist in der Offenbarung des Johannes als Feier zur Hochzeit des Lammes im Himmel beschrieben, zu der seine Braut geladen ist. (Offenbarung 19:7-8) Unter der Feier ist zu verstehen, dass viele erlöste Seelen im „Freudentanz“ eine weitere Seele empfangen, die geistig ihnen nahe und somit Jesus-Christus nahe ist.

Das Einzige, was wir in die andere Welt mitnehmen sollen, ist die Liebe, die wir auf Erden gewirkt haben. Das ist die wichtigste Botschaft Christi für uns und auch die wichtigste Botschaft, die dieses Buch vermitteln will! Wer in die Augen eines Bedürftigen blickt, muss wissen, dass er diesen Augen in der anderen Dimension nochmals begegnen kann. Wer gibt und „die Augen sammelt“, erlebt einen unbeschreiblichen Genuss im Wunder der Frucht aus der Dankbarkeit; denn viele Augen spiegeln viel Seele wider!

Welches Gespenst setzt sich im Kopf fest? Der Aktienkurs, das Ansammeln von „Stein und Papier“ oder empfindet man eine Freude, die man vorher nie gekannt hat? Wenn zu dem Sexappeal die Liebe sich nicht gesellt, dann wird man nie die wahre Liebe erfahren; denn die menschliche Liebe im Wollen des Einsseins heiligt dann die Begierde! Eine Fernsehpredigerin sagt: „Genieße dein Leben…“Ja, grundsätzlich hat sie Recht, wenn man im Genießen die eigene Seele nicht vergisst. Gott segnet das Schaffen und das Erarbeiten, wenn man auch die Anderen einlädt, sie bittet, zum Teilhaben an der Freude!

      Das irdische Leben scheint verwirkt, wenn die Begrenzung nicht als einen Augenblick begriffen wird!

      Glücklich der Mensch, der sich von der Göttlichkeit geborgen und geliebt weiß!

      Glücklich der Mensch, der seine lange Schuld ansieht, und dann die Wärme ausgehend von dem Vater im Himmel verspürt!

      Glücklich der Mensch, der sich aufmacht und begreift, dass der leibliche Augenblick ausreichend ist, um das wartende Erbarmen zu suchen und dann auch zu finden!

So kann man das Gleichnis Jesu von dem verlorenen Sohn begreifen. Der Vater sah seinen verlorenen Sohn schon aus der Ferne. Überglücklich rief er seinen Dienern, seinen Engeln zu: „Mein Kind, das Verlorene, kommt zurück. Bereitet ihm einen gebührenden Empfang, denn was für immer verloren schien, hat sich wieder eingefunden. Freuet euch alle in den Himmeln, denn das Verlorene wird in ewiger Treue jubeln.“ Die Dankbarkeit umarmt das Erbarmen und die treue Liebe erwärmt die Zeitlichkeit bis hinein in die Ewigkeit!

Nachdem ich das Kapitel beendete, wurde ich getrieben die Bibel aufzuschlagen, um meinen Finger nicht auf einen gesuchten, sondern auf den aufgeschlagenen Text zu legen: „So gewiss ich der Gott bin, der alle Macht hat, so wahr ich der Herr heiße: Du wirst mit meiner Hilfe wieder hierher zurückkehren. Aber tu auch, was ich von dir erwarte: Halte dich in deinem Handeln an die Liebe und an das Recht, und setze dein Vertrauen allein auf mich, deinen Gott!“ ( Hosea 12:6-7: Die Bibel in heutigem Deutsch)

Sicher wird man sagen: Zur Zeit des Propheten hat Israel in weitem Ausmaß mit dem Baalskult einen kanaanäischen Fruchtbarkeitskult übernommen. Auf diese Weise waren sie von ihrem Gott Jahwe abgefallen. Der Prophet weist auf Jakob hin, der bereute und dem Engel mit Bitten und Tränen zusetzte. Nachdem Jakob seiner Schuld bewusst wurde, suchte er das Erbarmen und wurde gesegnet. Gott sagte zu ihm: „Du wirst mit meiner Hilfe wieder hierher zurückkehren.“ Dem möchte ich nicht widersprechen, aber ich habe diesen Vers nicht gesucht, sondern er ist mir zugefallen; und nur deshalb habe ich ihn nachgetragen.

Nur, wenn der Gott sagt: „Du wirst hierher zurückkehren“, wo ist dann der Ausgangspunkt, der Anfang? Wenn man das Ende betrachtet, dann sollte man auch den Anfang als Ziel kennen. Zu dem Tun was nicht Recht ist kann man in den vorherigen Texten genügend Aufschluss erhalten.

Psalm 90:3: „Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!“



[1] Mally Cox-Chapman, Begegnungen im Himmel, Beweise für ein Leben nach dem Tod, Ullstein Buchverlag, Berlin 1997, Seite 40

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